Samstag, 22. November 2008

Wolkenspiele

Wolkenspiele vor meinem Fenster. Ich kann mich nicht satt sehen an ihnen. Wie "wunder"voll ist das Leben am Meer. Ruhe kehrt ein - Einklang, Ergebenheit, Demut und Frieden!


Düstere Wolke,
die du, ein Riesenfalter,
um der abendrotglühenden Berge
starrende Tannen
wie um die Staubfäden
blutiger Lilien schwebst:
Dein Dunkel redet
vom Leid der Welt.
Welchen Tales Tränen
hast du gesogen?
Wie viel angstvoller Seufzer
heißen Hauch
trankst du in dich?
Düstere Wolke,
wohin
schüttest die Zähren
du wieder aus?
Schütte sie doch
hinaus in die Ewigkeit!
Denn wenn sie wieder
zur Erde fallen,
zeugen sie neue
aus ihrem Samen.
Nie dann
bleiben der Sterblichen
Augen trocken.
Ach! da wirfst du sie schon
in den Abgrund ...
Arme Erde,
immer wieder aufs Neue
getauft
in den eigenen Tränen!

Ch. Morgenstern

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