Mittwoch, 19. August 2009

Echo der Seele



...Trauer ist die Erfahrung, sich im leergewordenen Raum wiederzufinden, allein und mit bloßliegenden wunden Gefühlsbahnen...In dieser Zeit wird von uns verlangt, gegen den Gezeitenstrom unseres Lebens anzuschwimmen....Unsere Seele kreist
friedlos um diesen inneren Tempel, in dem jetzt nichts mehr verbleibt als das traurige Echo des Verlustes....“

...Von ihrer Seite aus halten unsere Freunde (Kinder) in der unsichtbaren Welt uns in der Umarmung ihrer neuen lichten Zugehörigkeit, auch ohne dass wir es merken. Wir sind stets in der schützenden Geborgenheit ihrer heimlichen Umarmung aufgehoben..

...Das Universum lädt uns förmlich von Natur aus dazu ein, uns auf die Reise zu begeben und es zu entdecken. Die Erde will, dass unser Geist aufmerksam zuhört und wachsam um sich blickt, damit wir ihre Geheimnisse erkennen und sie benennen können. Wir sind die Echo-Spiegel der kontemplativen Natur. Es ist eine unserer heiligsten Pflichten, offen zu sein für die feinen Stimmen des Universums, die in unserer Sehnsucht zum Leben erweckt werden. Aristoteles sagte, der Grund dafür, dass wir überhaupt etwas erkennen können, sei die -- innige und exakte -- formale Affinität, die zwischen uns und der Natur besteht.

....Es ist eine verlassene Erkenntnis, dass einzig das Leiden uns bestimmte Dinge lehren kann. Leiden.... hat teil am Wesen des Unendlichen.....Das Licht, das der Schmerz hinterlässt, ist ein kostbares Licht.

John O'Donohue "Echo der Seele"

Foto: "Memory Stone" für Florian, Irland 2007

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