Freitag, 7. August 2009

Das Schwere lieben...


Denken Sie: ist die Kindheit nicht schwer in all ihrem unerklärten Zusammenhang?
Sind die Mädchenjahre nicht schwer, - ziehen sie nicht wie langes schweres Haar das Haupt in die Tiefe großer Traurigkeit? Und es soll nicht anders werden; wenn für viele das Leben auf einmal leichter wird, leichtsinniger und froher, so ist es nur, weil sie aufgehört haben, es ernst zu nehmen, es in Wirklichkeit zu tragen und mit ihrem eigensten Wesen zu fühlen und zu erfüllen.

Das ist kein Fortschritt im Sinne des Lebens. Das ist eine Absage aller seiner Weiten und Möglichkeiten.
Was von uns verlangt wird, ist, daß wir das Schwere lieben und mit dem Schwere umgehen lernen. Im Schweren sind die freundlichen Kräfte, die Hände, die an uns arbeiten. Mitten im Schweren sollen wir unsere Freuden haben, unser Glück, unsere Träume: da; vor der Tiefe dieses Hintergrunds, heben sie sich ab, da sehen wir erst, wie schön sie sind.
Und nur im Dunkel der Schwere hat unser kostbares Lächeln einen Sinn; da leuchtet es erst meint seinem tiefen, träumenden Licht, und in der Helligkeit, die es für einen Augenblick verbreitet, sehen wir Wunder und Schätze, von denen wir umgeben sind.

Rainer Maria Rilke
Briefe 1904

Foto: Aran Islands/Irland 2007

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Gabi,
nicht auf den ersten Blick habe ich dich und Hans Jürgen in der
grünen weite Irlands entdeckt.

Irland,

bald, liebe Gabi, bald, spürst du
wieder die Erde Irlands unter deinen Füßen, siehst das Meer und den Himmel über dem wundervollen
grünen Land...deine Seele, dein Fühlen und Erleben sind
hier deinem Flo auf eine ganz besondere, sehnsuchtsvolle, innigste Weise nah.

Wann, liebe Gabi, siehst du Irland
wieder und alles in dir sagt:
"Ich bin da, Flo, endlich."

Liebe Grüße vom Meer,
eine liebevoll herzliche Umarmung

Deine
Anna Maria