
Ein welkes Blatt - und jedermann weiss: Herbst.
Fröstelnd klirren die Fenster zur Nacht.
O grüne Welt, wie grell du dich verfärbst!
Schon raschelt der Winter im Laube.
Und die Vögel haben, husch, sich aus dem Staube
gemacht.
Wie letzte Früchte fielen ihre Lieder vom Baum.
Nun haust der Wind in den Zweigen.
Die Alten im Park, sie neigen
Das Haupt noch tiefer. Und die Liebenden
Schweigen.
Bald sind alle Boote im Hafen.
Die Schwäne am Weiher schlafen
Im Nebellicht.
Sommer - entflogener Traum!
Und Frühling - welch sagenhaft fernes Gerücht!
Ein welkes Blatt treibt still im weiten Raum,
Und alle wissen: Herbst
Mascha Kaléko
1907 - 1975
1 Kommentar:
In schweren Stunden
"Bei dir sein
und dich nicht schützen können.
Bei dir sein
und keine Worte finden.
Bei dir sein
und nichts haben
was dich tröstet,
aber bei dir sein."
( aus ' Bis das Licht zu dir zurückkehrt'
Sabine Naegele-Renate Otto)
Bei Dir sein und Deine Hand halten.
Deine
Anna Maria
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