Samstag, 11. September 2010

John O'Donohue IV



„…. Die Zeit der Trauer ist unwirtlich, schmerzhaft und einsam. Anfangs kommt uns alles vollkommen irreal vor. Von unserer Zugehörigkeit abgeschnitten, fühlen wir uns wie betäubt. Wenn wir jemanden lieben, sind wir keine Einzelperson mehr. Wir sind dann mehr als wir selbst. Es ist, als reichten unsere Nervenenden über unseren Körper hinaus zum geliebten Menschen und als erreichen uns ebenso viele von ihm ausgehende Verbindungsbahnen. Wir haben lebendige Brücken zwischen uns geschlagen und die normale Distanz verändert, die Individuen gewöhnlich von einander trennt.
Wenn wir jemanden verlieren, verlieren wir einen Teil, einen geliebten Teil unserer selbst.
Denn wenn wir lieben, ist es stets der Teil in uns, den wir am meisten lieben, der den anderen liebt“…

John O’Donohue
Echo der Seele, S. 304


Foto: Zeichnung an einer Wand in dem Haus in Camphill, in dem Florian lebte

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